Audi bietet ab dem dritten Quartal 2014 den A8 L Security an. Hinter dem ab sofort bestellbaren Modell verbirgt sich die gepanzerte Sonderschutzausführung der Limousine. Sie erfüllt die strengsten Richtlinien, die für zivile Fahrzeuge gelten. Audi unterstützt die Käufer mit umfangreichen Serviceangeboten und einem Spezialtraining für Fahrer und Fahrzeughalter.
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In der Entwicklung der A8-Baureihe hat Audi die Sonderschutz-Version von Anbeginn mit berücksichtigt – so entstand ein integriertes Gesamtkonzept, das Nachrüstlösungen weit übertrifft. Mit 5,27 Metern Länge und 3,12 Metern Radstand ist der Security optisch kaum von der Serienversion zu unterscheiden. Als Basis dient eine modifizierte Serienkarosserie. Sie wird am Standort Neckarsulm und wiegt etwa 40 Prozent weniger als eine vergleichbare Stahlblech-Konstruktion. Die spezifischen Bauteile entstehen von Hand in einer geschützten Produktionsumgebung. In etwa 450 Arbeitsstunden bauen geschulte Mitarbeiter sie ein, bevor die Karosserie zur Endmontage zurück ins Werk transportiert wird.
Der neue Audi A8 L Security besitzt die offizielle Zertifizierung des Deutschen Beschussamts in München; er erfüllt die Anforderungen der Beschussklasse VR 7 nach der Richtlinie BRV 2009. Das Kürzel BRV steht für Bullet Resistant Vehicles (kugelsichere Fahrzeuge). In der Klasse VR 7 gelten die höchsten Anforderungen im Bereich ziviler Sonderschutzlimousinen: Das Blech und die Verglasung der Fahrzeugzelle müssen dem Beschuss mit NATO-Hartkernmunition standhalten. In Teilbereichen entspricht die Panzerung den Kriterien der Klassen VR 9 und VR 10. Die Widerstandsfähigkeit gegen Sprengungen ist nach der Richtlinie ERV 2010 geprüft (Explosion Resistant Vehicles).
In der Sicherheitszelle der Sonderschutz-Limousine, die als selbsttragendes Bauteil in die Karosserie integriert ist, kommen extrem zähe und widerstandsfähige Materialien zum Einsatz – warmumgeformter Panzerstahl, Aramidgewebe, Keramik, Aluminium in spezieller Legierung und mehrlagiges Glas. An den Übergangsstellen überlappen sich die Schutzmaterialien.
Die Aluminium-Seitenschweller schließen massive Ballistikprofile ein, die den Schutz gegen Explosivwaffen erhöhen. Der gepanzerte Fahrzeugboden aus einer speziellen Aluminiumlegierung dient demselben Zweck. Der neue Audi A8 L Security widersteht einem Angriff mit Militär-Handgranaten. Selbst eine Sprengladung, wie sie das Prüfprogramm definiert, gefährdet das Leben der Passagiere nicht, wie Versuche mit Dummys nachgewiesen haben.
Bei den Türfenstern, der Front- und der Heckscheibe verwendet Audi Spezialglas, das auf der Innenseite eine splitterhemmende Polycarbonat-Schicht trägt. Eine Doorstop-Funktion hält die Tür in jeder gewünschten Position.
Ein zentraler Bereich der Sonderschutzlimousine ist die so genannte Kommunikationsbox im Gepäckraum. Sie enthält neben den Steuergeräten der Fahrzeug- und Kommunikationselektronik eine zusätzliche Batterie und Teile der optionalen Komponenten, die den Schutz der Passagiere weiter erhöhen. Auf Wunsch werden darüber hinaus Batterie und Kraftstofftank speziell geschützt.
Zur Serienausstattung des neuen Audi A8 L Security gehört auch die Wechselsprechanlage, mit der die Passagiere bei geschlossenen Fenstern mit der Außenwelt kommunizieren können. Sie nutzt einen Lautsprecher im Singleframe-Grill sowie Mikrofone für den Innenraum und den Außenbereich.
Audi hält für den neuen A8 L Security viele Optionen bereit, die den Schutz weiter verbessern. Eine von ihnen ist das Notausstiegssystem, eine patentierte Technologie der Marke. Wenn der Fahrer oder der Fondpassagier einen verplombten Schalter drücken und einen der inneren Türgriffe ziehen, lösen pyrotechnische Trennschrauben in den Scharnieren die Tür von der Karosserie – sie lässt sich mit leichtem Druck nach außen aufstoßen.
Ein weiteres Feature ist das Feuerlöschsystem, das per Tastendruck oder per Wärmesensor aktiviert wird. Das Notfall-Frischluftsystem arbeitet mit zwei Druckflaschen, die im geschützten Bereich untergebracht sind. Auf Tastendruck versorgt es den Innenraum über Ausströmer mit frischer Atemluft – in den meisten Fällen lange genug, um eine Gefahrenzone zu durchfahren oder wieder zu verlassen. Das System erzeugt Überdruck im Autoinneren und verhindert so das Eindringen giftiger Gase. Eine weitere Option ist der Sicherheitsstart – hier aktiviert der Fahrer den Motor aus der Entfernung per Funk.
Darüber hinaus geht Audi auch auf individuelle Sonderwünsche seiner Kunden ein.
Als Motoren stehen für den A8 L Security der 4.0 TFSI mit 320 kW / 435 PS und der W12 mit 368 kW / 500 PS. In beiden Fällen übernehmen der Allradantrieb Quattro und eine Acht-Stufen-Tiptronic die Kraftübertragung.
Der Innenraum wartet mit luxuriöser Sitzanlage und Vier-Zonen-Klimaautomatik mit einem Ionisator, elektrischen Fond-Jalousien, Bose Surround Sound-System und ein TV-Tuner auf. Das Navigationssystem liest den Verlauf der Strecke im Voraus mit und liefert die Daten an die Steuergeräte der Tiptronic, der Scheinwerfer und der optionalen ACC mit Stop & Go-Funktion. Ein weiteres Serien-Feature ist die Einparkhilfe plus mit Umgebungskameras. (ampnet/jri)