Nach den GTI- und GTV-Versionen erweitert Volkswagen die Modellpalette der siebten Generation des Golf um den Variant, worauf viele Kombi-Freunde sicherlich schon gewartet haben. Sie erwartet einen Lademeister mit nicht revolutionär geänderten, aber dennoch klar sportiver gezeichneten Blechkleid und einem noch größeren Laderaum. Und auch der finanzielle Aspekt ist nicht zu unterschätzen – die Basisversion Trendline mit 1,2 TSI-Motor ist gegenüber dem Vorgänger mit einem Einstiegspreis von 18.950 Euro trotz aller Verbesserungen nicht teurer geworden.
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Der Allrounder basiert auf dem Golf VII und nutzt damit die Technologien und Vorteile des innovativen modularen Querbaukastens. Und das bedeutet: weniger Gewicht (bis zu 105 kg), optimiertes Package (plus 100 Liter Stauraum), schärfere Karosserieproportionen, neue Sicherheits- und Komfortsysteme, neue Benzin- und Dieselmotoren (bis zu 15 Prozent sparsamer) sowie neue Fahrwerkstechnologien.
Als erster Golf Variant ist der neue Kombi serienmäßig mit der weiterentwickelten elektronischen Differenzialsperre XDS+ ausgestattet, die das Fahrverhalten in Kurven perfektioniert. Darüber hinaus kann der neue Variant erstmals mit der adaptiven Fahrwerksregelung DCC inklusive Fahrprofilauswahl bestellt werden. Der/die Fahrer/in wählt in diesem Fall auf Knopfdruck aus, ob er/sie alternativ besonders komfortabel oder sportlich unterwegs sein möchte.
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Die mit dem DCC kombinierte Fahrprofilauswahl bietet zudem einen Eco- und Individual-Modus; im Modus Individual können diverse Parameter zu einer persönlich favorisierten Abstimmung konfiguriert werden. Alternativ zum DCC (mit 10 mm tieferer Karosserie) steht darüber hinaus ein klassisches Sportfahrwerk zur Verfügung (minus 15 mm). Bei ersten Fahrten wurde sehr schnell deutlich, dass dies keine Spielerei ist, sondern deutliche Unterschiede zu bemerken sind. Im unbeladenen Zustand zeigte sich dabei die Sport-Einstellung – fast logisch – als sehr agil und verführte sogar zu kurzfristigem Kurenräubern.
Zum Verkaufsstart im August stehen sieben Turbo-Direkteinspritzer.von 63 kW/85 PS bis 110 kW/150 PS zur Verfügung, so dass jede Leistungsstufe in diesem Segment abgedeckt ist. Sie sind serienmäßig mit einem Start-Stopp-System und dem Rekuperationsmodus (Umwandlung von kinetischer in elektrische Energie) ausgerüstet. Geschaltet wird der Golf Variant über 5- und 6-Gang-Getriebe. Sechs der sieben TSI und TDI können zudem mit einem 6- oder 7-Gang-DSG kombiniert werden; zwei der Golf Variant TDI werden darüber hinaus optional mit dem Allradantrieb 4MOTION angeboten.
Die vier neuen Benzinmotoren von 63 kW/85 PS bis 103 kW/140 PS sind alle effizient. So benötigt der 1.2 TSI BlueMotion Technology mit 77 kW lediglich 5,0 Liter auf 100 Kilometer, ist bei Bedarf aber bis zu 193 km/h schnell. Selbst der 90-kW-TSI kommt im neuen europäischen Fahrzyklus (NEFZ) auf einen Durchschnitts-verbrauch von nur 5,3 l/100 km (DSG: 5,1 l/100 km).
Ebenfalls extrem effizient treiben die neuen Dieselmotoren den Golf Variant an. Das Spektrum reicht hier von 77 kW/105 PS über 81 kW/110 PS bis hin zur 110 kW/150 PS starken Topversion. Für die handgeschalteten 77- und 81-kW-TDI ergibt sich ein Normverbrauch von 3,9 l/100 km; beim 110-kW-TDI sind es 4,2 l/100 km. Das sind zwar – wie alle wissen – theoretische Werte, doch bei einem halbwegs sensiblen Gasfuß steigt der Verbrauch im Alltag nicht mehr als um einen Liter.
Die Paradedisziplin des lediglich um 2,8 Zentimeter auf 4,56 Meter gewachsenen Variant ist natürlich die Variabilität. Dank des von 505 auf 605 Liter vergrößerten Stauvolumens bietet er selbst mit fünf Personen an Bord einen beachtlich großen Kofferraum. Wird der Stauraum bis an die Lehnen der Vordersitze und unter das Dach genutzt, bietet er sogar ein Volumen von 1.620 Litern. (Vorgänger: 1.495 Liter).
Ausstattungsseitig besitzt der Kombi als Gepäckraumabdeckung ein Rollo mit einer zweistufigen Aufrollautomatik; die Abdeckung kann bei Nichtgebrauch ebenso wie die Netztrennwand unter dem Ladeboden verstaut werden. Zudem lässt sich der Ladeboden in der Höhe variieren respektive ganz ausbauen. Praktisch: vier Taschenhaken in den Gepäckraumseitenwänden. Neu konzipiert wurde die bequem vom Kofferraum aus zu betätigende Fernentriegelung der Rücksitzlehnen.
Der Golf Variant wird in den Ausstattungslinien Trendline, Comfortline und Highline angeboten. Wie alle neuen Golf, so ist auch der Variant wie serienmäßig mit einem Start-Stopp-System und Rekuperationsmodus ausgestattet. Als erster Kombi seiner Klasse verfügt er zudem über die neue Multi Collision Brake (sie verzögert das verunfallte Fahrzeug automatisch nach einem Erstaufprall).
Zur Serienausstattung der Grundversion Trendline zählen darüber hinaus Features wie sieben Airbags, elektrisch einstellbare Außen spiegel, die Außen temperaturanzeige, ECO-Tipps in der Multifunktionsanzeige (verbrauchsbezogene Hinweise, etwa den nächst höheren Gang zu verwenden), das elektronische Stabilisierungsprogramm, die Höheneinstellung für den Fahrersitz, rundum elektrische Fensterheber, eine Klimaanlage, die elektronische Parkbremse mit Auto-Hold-Funktion, das XDS+, die Reifenkontrollanzeige Plus (RKA), die asymmetrisch teil- und klappbare Rücksitzlehne sowie das Tagfahrlicht.
Optionale Hightech-Details. Auf Wunsch gibt es das proaktive Insassenschutzsystem. Erkennt dieses System eine potenzielle Unfallsituation, werden automatisch die Sicherheitsgurte für Fahrer und Beifahrer vorgespannt. Liegt eine noch kritischere Situation wie etwa starkes Über- oder Untersteuern mit ESC-Eingriff vor, werden zusätzlich die Seitenscheiben (bis auf einen Restspalt) und das Schiebedach geschlossen.
Zu den weiteren neuen Ausstattungsdetails gehören unter anderem der Front Assist inklusive City-Notbremsfunktion, die automatische Distanzregelung ACC, der Spurhalteassistent Lane Assist, die Müdigkeitserkennung, die Verkehrszeichenerkennung, ein Ergonomiesportsitz (ergoActive Sitz) und eine neue Generation der Info- und Entertainmentsysteme. Viele der optionalen Ausstattungsfeatures werden in Paketen mit zum Teil deutlichen Preisvorteilen angeboten. (Auto-Reporter.NET/Hans H. Grassmann)