ADAC-Fälschung: Daimler gibt „Gelbe Engel“ zurück

Das vom ADAC beauftragte Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte hat heute die Manipulationsvorwürfe gegen den Automobilclub bestätigt. Demnach wurden bei der Leserwahl „Lieblingsauto 2014“ im Rahmen der Preisverleihung „Gelber Engel“ falsche Angaben gemacht. Neben der nach oben geschönten Zahl für das Siegerauto ist auch die Reihenfolge nicht richtig gewesen. „Die Auszeichnung ‚Gelber Engel‘ wird es in Zukunft definitiv nicht mehr geben“, sagte ADAC-Geschäftsführer Dr. Karl Obermair. Als erster Autohersteller hat Daimler reagiert und wird alle „Gelbe Engel“ der vergangenen Jahre zurückgeben.

Gründe für die falschen Ergebnisse sind Deloitte zufolge sowohl vorsätzliche Veränderungen als auch eine technisch fehlerhafte Verarbeitung der Daten. Der ehemalige ADAC-Kommunikationschef Michael Ramstetter hat nach Erkenntnissen von Deloitte an seinem PC verschiedene Szenarien simuliert, bei denen sowohl die Stimmenzahl als auch die Zuordnung der Stimmen zu den einzelnen Modellen willkürlich verändert wurden. Die Simulationen erfolgten zudem auf unvollständigen Zahlen.

Nach Auswertung der Prüfer wurden insgesamt 45 202 Stimmen abgegeben. 3271 Stimmen fielen auf den VW Golf, 1703 Stimmen auf den BMW 3er, 1664 Stimmen auf den Audi A 3, 1320 Stimmen auf die Mercedes A-Klasse und 1184 Stimmen auf den Skoda Octavia. Der ADAC hatte für den Golf rund zehn Mal so viele Stimmen genannt. Zudem gibt es laut Deloitte klare Anhaltspunkte dafür, dass ähnliche Veränderungen auch in den Vorjahren vorgenommen worden sind. Die weiteren Untersuchungsergebnisse sollen nächste Woche vorliegen. (ampnet/jri)

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Die Seite "ADAC-Fälschung: Daimler gibt „Gelbe Engel“ zurück" wurde am 10. Februar 2014 veroeffentlicht und am 10. Februar 2014 zuletzt aktualisiert.