Crossover liegt im Trend. Dennoch gibt es immer noch Lücken im zunehmend weiter aufgefächerten Angebot der Automobil-Hersteller. Der Autor vermisst etwa schmerzhaft ein fünfsitziges, allradgetriebenes Pick-up-Cabrio. Und bei Volkswagen fehlt noch ein T5 als schicker Pick-up. Zwar gibt es den Pritschenwagen von VW als Einfach- und Doppelkabine, aber der ist doch eher auf die Bedürfnisse von Handwerkern als auf die von freizeitorientierten Mitmenschen zugeschnitten. Ein formschöner Pick-up für all jene Zeitgenossen, die bis zu sechs Personen und umfangreiches Gepäck oder Sportgerät transportieren wollen, den muss man sich anderswo besorgen – etwa als Multifuncar 2 von Stockel Karosserietechnik aus Vreden.
Dabei ist der Name – Multifuncar – Programm. Firmenchef Jürgen Stockel sieht sein auffälliges Gefährt als ideales Fahrzeug für Menschen mit – im Wortsinne – „großen“ Hobbys. Oder als vielseitiges Mobil für Individualisten, die zwar kein Auto von der Stange fahren wollen, aber auf kompakte Abmessungen, hohe Alltagstauglichkeit und dennoch reichlich Transportkapazität großen Wert legen.
Auf der Pritsche des durchaus elegant ausschauenden VW T5 findet sich eine praktische, zweistöckige Ladefläche: Oben bietet das Multifuncar eine offene, in Wagenfarbe lackierte und mit schmucken Aluminiumleisten bestückte Ladeebene. Darunter verbirgt sich, geschützt vor unbefugtem Zugriff und den Unbilden des Wetters, ein Gepäckabteil mit satten 850 Liter Fassungsvermögen.
Wird die Heckklappe ganz geöffnet, lässt sich die Schublade der unteren Ladefläche nach hinten über die Heckklappe schieben. Der patentgeschützte Mechanismus rastet in einem Schloss ein.
So lassen sich selbst große und lange Ladungen wie etwa ein Kart, Quad, Motorrad oder Surfbretter – mit korrekter Beleuchtung – auf der Pritsche unterbringen und sicher transportieren. Dazu wird die obere Ladefläche zusammengeklappt und unter die Hutablage geschoben. Bis zu drei Meter Ladelänge stehen dann zur Verfügung. Das sollte für die meisten Sportgeräte ausreichen. Die untere Ladefläche besteht aus Aluminium, der Belag ist aus Alublech mit Gerstenkorn-Oberfläche gefertigt. Auf der Ladefläche befinden sich sechs Verzurrösen und mehrere M8-Gewindehülsen zur Befestigung verschiedener Ladungssicherungen.
Die Außenhaut der unteren Heckklappe besteht aus GfK, die Scharniere sind aus Edelstahl gefertigt, der innere Rahmen aus Aluminium. Auf der Oberkante der befinden sich sechs eingelassene Rundleuchten, sie werden automatisch aktiviert, wenn die untere Ladefläche in der hinteren Position einrastet. Das Schloss der Heckklappe ist an die Zentralverriegelung des Fahrzeuges angeschlossen. Damit sich die Heckklappe auch bequem und problemlos mit einem Finger öffnen und schließen lässt, ist eine Gaszugfeder eingebaut. Im Fahrerhaus ist – bei Bestuhlung mit Doppel-Beifahrersitz in der ersten Reihe – Platz für bis zu sechs Personen.
Der Umbau eines T5 zum Multifuncar kostet inklusive TÜV-Abnahme 19 500 Euro. Für eine Auffahrrampe aus Aluminium sind je 95 Euro fällig, eine Seilwinde mit Umlenkrollen, Freilauf und Funk-Fernbedienung ist für 620 Euro zu haben. Von Gerhard Prien (ampnet/gp)