Hat der ADAC noch mehr geschummelt? Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, dass zumindest in einem Fall auch die Reihenfolge der Modelle bei der Leserwahl „Lieblingsauto der Deutschen“ manipuliert worden sei. Konkret soll es um Platz fünf bei der diesjährigen Abstimmung gehen. Der dort ausgewiesene BMW 5er sei um zwei Ränge vorgezogen worden, schreibt die Zeitung. Diese Position hatte dem Bericht zu Folge eigentlich der VW Tiguan inne gehabt. Der tauche aber gar nicht mehr auf.
Volkswagen, Daimler und BMW haben laut „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ angekündigt, ihre Auszeichnungen an den ADAC zurückzugeben, sollte sich dieser Vorwurf bewahrheiten.
Der Automobilclub hatte vor drei Wochen einräumen müssen, die Anzahl der insgesamt abgegebenen Stimmen für den Sieger der Wahl um das Zehnfache nach oben geschönt zu haben. Derzeit prüft eine externe Beratungsgesellschaft sämtliche Abstimmungen der vergangenen zehn Jahre. Erste Ergebnisse sollen Anfang kommender Woche vorliegen. Auch in anderen Bereichen soll es zumindest fragwürdige Methoden gegeben haben, etwa bei der Nutzung der Flugrettung, beim Batterieaustausch durch Pannenhelfer und bei Reifentests.
Der ADAC hat mittlerweile einen Zehn-Punkte-Plan für mehr Transparenz beschlossen. Dazu gehören auch ein Chief Compliance Officer sowie eine Internetseite, in der Mitglieder auf Missstände hinweisen können. (ampnet/jri)