Mit einem breiten Lächeln im neuen Gesicht tritt jetzt nach 15 Jahren und 1,4 Millionen Exemplaren die vierte Generation des Fiat Doblò an. Der Doblò nimmt im Absatz der Nutzfahrzeugsparte des italienisch-amerikanischen Herstellers nach dem Fiat Ducato den zweiten Platz ein, allerdings zu rund drei Vierteln in seiner Version für die arbeitende Bevölkerung, dem Fiat Doblò Cargo. Wir fuhren jetzt den Familien-Transporter, der 2014 also nur für ein Viertel des deutschen Doblò-Absatzes stand.
Wir saßen in einem Fiat Doblò 1.4 16V mit kurzem Radstand in der besten Ausstattungsstufe mit der Bezeichnung „Lounge“. Die kostet mit einem Grundpreis von 20 050 Euro 2450 Euro mehr als die Basisversion „Pop“ und 3900 Euro weniger als die Lounge-Version mit langem Radstand. Ein „Lounge“-Doblò rollt auf 16-Zoll-Leichtmetallfelgen und 195/60 R 16-Reifen mit den beiden Schiebetüren, Dachreling, Bluetooth-Radio, dunkel getönten Scheiben, elektrischen Fensterhebern, manueller Klimaanlage und Start&Stopp-Automatik recht gut ausgestattet durch die Welt.
Das geschieht allerdings im Fall des 1.4-16V-Motors eher gemächlich. Der Vierzylinder mit 70 kW / 95 PS bei 6000 Umdrehungen pro Minute (U/min) und einem maximalen Drehmoment von 127 Newtonmetern (Nm) hat seine liebe Mühe mit dem 1,5-Tonner. Für den Standardsprint von 0 auf 100 km/h braucht er 15,4 Sekunden, wenn man die Möglichkeiten der Fünf-Gang-Handschaltung gut nutzt. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei gut 160 km/h.
Wer seine Familie schneller bewegen möchte, kann sich für den zweiten Benziner mit 88 kW / 120 PS entscheiden, der nur 12,4 Sekunden braucht, 171 km/h erreicht und beim Durchschnitts-Normverbrauch mit 7,2 Litern eine Spur besser liegt als der Einstiegsbenziner oder gleich einen der fünf Diesel mit Leistungen zwischen 66 kW / 90 PS und 99 kW / 135 PS wählen. Auch ein Erdgasmotor mit 88 kW / 120 PS steht zur Wahl. Dabei schlagen der stärkste Diesel mit einem Preis von 23 850 Euro und die CNG-Variante mit 24 150 Euro für die Lounge-Version zu Buche. Der Durchschnittsverbrauch (nach EU-Norm) beim 135 PS-Diesel liegt bei 5,9 Litern, bei CNG-Doblò bei 5,3 kg pro 100 km.
Den Doblò bietet Fiat auch mit sieben Sitzen und – zusätzlich zu den beiden Radständen – mit einem Hochdach an. Damit entsteht auch für die große Familie entsprechend Lebens- und Stauraum – maximal vier Kubikmeter beim langen Randstand, Hochdach und allen Sitzen umgeklappt. Mit den beiden Schiebetüren kann der Fiat mit einem Pfund wuchern, das sich andere teuer bezahlen lassen.
Beim Design bemüht sich der Doblo aber nicht nur um einen freundlichen Auftritt, sondern verspricht mit ausgestellten Radhäusern, deutlichen Schwellern und einer Keilform andeutenden Fenstergrafik einen Hauch Dynamik. Innen verbreitet die zweifarbige Armaturentafel in moderner Hartplastik-Gestaltung sogar einen frischen, jungen Auftritt.
In dieser Form empfiehlt sich der Fiat Doblò als kostengünstiges Familienauto, das auch vor den Transportaufgaben raumzehrender Freizeitaktivitäten nicht kapitulieren muss. Der Innenraum schafft mit seiner Variabilität viele Möglichkeiten. An dieser Stelle merkt man die Verwandtschaft mit einem Nutzfahrzeug noch am ehesten. So viel Raum wie im Doblò gibt es sonst in dieser Klasse selten. Und solch günstige Preise sind im Pkw-Bereich auch nicht gerade üblich.
Von Peter Schwerdtmann (ampnet/Sm) Fotos: Auto-Medienportal.Net/Fiat
Daten Fiat Doblò 1.4 16 V Lounge, kurzer Radstand
Länge x Breite x Höhe (in m): 4,41 x 1,83 x 1,85
Radstand (m): 3,20
Motor: R4-Benziner, 1368 ccm
Leistung: 70 kW / 95 PS bei 6000 U/min
Max. Drehmoment: 127 Nm bei 4500 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 161 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 15,4 Sek.
ECE-Durchschnittsverbrauch: 7,4 Liter
CO2-Emissionen: 172 g/km (Euro 6)
Effizienzklasse: E
Leergewicht / Zuladung: min. 1445 kg / max. 530 kg (Fünfsitzer)
Kofferraumvolumen: 133 (Siebensitzer) – 3200 l
Max. Anhängelast: 1000 kg
Wendekreis: 11,2 m
Räder / Reifen: 6,0 J x 16 LM / 195/60 R 16
Luftwiderstandsbeiwert: 0,31
Preis: 20 050 Euro