Pressepräsentation Jaguar XFR-S Sportbrake: Lust am Fauchen

Der Jaguar-Kombi XFR-S Sportbrake rollt auf 20-Zoll-Räder

Die Nische der schnellen Kombis ist klein, aber prestigeträchtig. Im Kombiland Deutschland halten bisher AMG, Audi und BMW sie fest in der Hand. Seit einigen Monaten wissen die drei aber schon, dass nun auch ein Engländer mitmischen will. Jetzt zur AMI in Leipzig (31. Mai – 8. Juni) wird es ernst: Jaguar tritt mit dem XFR-S Sportbrake gegen M, RS und die 63er an, mit immerhin 405 kW / 550 PS unter der langen Haube.

Warum gerade Kombis hochgerüstet werden? Vielleicht ist das ein später Reflex auf die Aussage: Länge lauft. Vielleicht hält man das Kombi-Heck – normalerweise seines nützlichen Ladevolumens wegen gekauft – auch für die perfekte Tarnung der überschießenden Leistung. Sollte es um Letzteres gehen, wäre dieser Sportbrake ein typisches Beispiel für britisches „Understatement“. Genau das ist er aber nicht. Es gibt in der gehobenen Mittelklasse keinen attraktiver gezeichneten Kombi, und in seiner Version XFS-R lässt der Sportbrake keinen Zweifel daran, dass Zurückhaltung seine Sache nicht ist.

Jaguar XFR-S Sportbrake in blau mit verlängerter DachspoilerJaguars Designer haben keine Chance ausgelassen, Motorsport-Elemente so anzuordnen, dass Missverständnisse ausgeschlossen sind: vergrößerte Lufteinlässe in einem aggressiver geformten vorderen Stoßfänger mit seitlichen, senkrechten Lufteinlässen, einem Splitter aus Carbon, größere Seitenschweller, 20-Zoll-Räder, ein verlängerter Dachspoiler und ein früher unter dem Fahrzeugheck beginnender Diffusor sprechen eine eindeutige Sprache, immer unterstrichen von Schwarz. Wo beim XF sonst Chrom strahlt, glänzt hier Schwarz. Auch im Innenraum finden sich stimmige Accessoires wie Carbon-Leder, Klavierlack und das passende XFR-S-Logo.

Das Heck des Jaguar XFR-S Sportbrake signalisiert StärkeÜbersehen kann man diesen Kombi also kaum, überhören auch nicht. Fällt das Auspuffgeräusch in den unteren Drehzahlbereichen noch tief aus, so mischt sich beim Gasgeben der Ansaugton mit dem Fauchen des Auspuffs. Ein Akustikfilter im Abgastrakt sorgt dafür, dass bei sportlicher Gangart auch die Ohren der Insassen nicht zu knapp bedacht werden. 405 kW / 550 PS aus acht Zylindern im V- Motor mit Kompressoraufladung sind schließlich nicht nur für den mechanischen Vortrieb gedacht, sondern auch für den Antrieb, für die Lust am eigenen Fahrzeug.

Der Jaguar-Kombi XFR-S Sportbrake rollt auf 20-Zoll-RäderFür die zwei Tonnen des schnellen Edel-Kombis hat Jaguar dem XFR-S Sportbrake mehr Leistung mit auf den Weg gegeben: plus 40 PS und auch 55 Newtonmeter (Nm) mehr Drehmoment. Als maximales Drehmoment stehen nun zwischen 2500 und 5500 Umdrehungen pro Minute (U/min) 680 Nm zur Verfügung. Das ermöglicht einen Sprint von 0 auf 100 km in 4,9 Sekunden und eine – elektronisch eingebremste – Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h

Auf der Nordschleife des Nürburgrings konnten wir uns jetzt davon überzeugen, dass hinter den Daten auch ein Erlebnis steckt. Der Motor trägt seinen Teil dazu akustisch und mechanisch bei. Ob nun per Paddel handgeschaltet oder automatische vom ZF-Automaten durch die acht Gänge geführt, der S-Sportbrake zieht mit Macht aus den Kurven. Von 80 km/h auf 120 km/h braucht er weniger als zwei Sekunden.

Der Laderaum bei umgeklappten Sitzen im Jaguar XFR-S SportbrakeObwohl der Motor deutlich verkündet, wie sehr er auf der Strecke arbeitet, und obwohl man selbst Getriebe und Fahrwerk in den Sport-Modus geschaltet hat, ergibt sich auf der Rennstrecke ein ungeahntes Risiko: In diesem Jaguar empfindet man die Geschwindigkeit nicht so wie in einem reinrassigen Sportwagen. Der erzeugt mit seinem Gebrüll Respekt. Im Jaguar übernimmt diese Aufgabe eher der Tacho, der einem sagt, wie schnell man ist. Das hat aber auch seine guten Seiten für den Alltag, denn ohne Sport-Modus und ohne Vollgas wird der Jaguar zwar nicht gerade zum braven Nütztling, aber zum ambitionierten Fahrzeug für die große Reise.

Von der Leistung und vom Fahreindruck her rückt dieser Jaguar den anderen in seiner Marktnische auf die Pelle. Deutlicher als in diesem Bereich ist der Abstand aber noch bei Infotainment und Konnektivität zu spüren. Hier muss Jaguar noch einmal Gas geben.

Die Rückleuchten, der Auspuff des Jaguar XFR-S SportbrakeIn das Modelljahr 2015 geht Jaguar zunächst für die XF- und XF Sportbrake-Varianten mit einem R-Sport Pack, das es später auch für die anderen Modelle geben wird. Das Pack für 3600 Euro umfasst einen aerodynamisch verbesserten Stoßfänger vorn, größere Seitenschweller und einen Dachspoiler. Innen bringt es edlere Materialien und ein neues R-Sport-Emblem. Zunächst ist es für diese fünf Modelle verfügbar: Zwei-Liter-Turbo-Benziner mit 177 kW / 240 PS, 2,2-Liter-Turbodiesel mit 147 kW / 200 PS, Drei-Liter-V6-Kompressor mit 250 kW / 340 PS als Hecktriebler und Allrad sowie den Drei-Liter-V6-Diesel mit 177 kW / 240 PS.

Blauer Jaguar XFR-S Sportbrake in der FrontansichtWer noch mehr sportliche Optik will, kann auch das „Black Pack“ für bestellen, bei dem alle Chromteile in Schwarz ausgeführt sind. Ebenfalls zusätzlich erhältlich ist das „Aero Pack“ mit tiefer heruntergezogenen Frontstoßfänger mit schwarzer Kühlergrilleinfassung, größeren Seitenschwellern, einer modifizierten Heckschürze und – beim Sportbrake – einem vergrößertem Heckspoiler an der Dachkante. Die Preise variieren je nach Basismodell oder der Kombination von „Packs“.

Das M-Sportpaket, das Sport-Paket AMG und das S-Line-Spotpaket lassen grüßen. Wie die drei deutschen Hersteller bietet nun auch Jaguar die Möglichkeit, sich den Hochleistungsvarianten der Modelle optisch zu nähern. Diese Annäherung bei der Zusammenstellung der Pakete und noch mehr der Jaguar XFR-S Sportbrake selbst zeigen, wem die Briten ans edle Leder gehen wollen. Von Peter Schwerdtmann (ampnet/Sm)

Daten Jaguar XFR-S Sportbrake

Länge x Breite x Höhe (m): 4,97 x 1,88 x 1,48 (ohne Antenne)
Motor: V8-Benziner, 5000 ccm, Kompressor
Leistung: 405 kW / 550 PS bei 6500 U/min
Max. Drehmoment: 680 Nm U/min
Höchstgeschwindigkeit: 300 km/h (abgeregelt)
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 4,8 Sek.
Verbrauch (nach EU-Norm): 12,7 Liter
CO2-Emissionen: 297 g/km (Euro 5)
Effizienzklasse: G
Leergewicht / Zuladung: min 1987 kg / max. 463 kg
Kofferraumvolumen: 550 bis 1675 Liter
Wendekreis: 11,5 m
Räder: 20 Zoll Leichtmetall
Luftwiderstandsbeiwert: 0,29
Basispreis: 110 450 Euro

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Die Seite "Pressepräsentation Jaguar XFR-S Sportbrake: Lust am Fauchen" wurde am 27. Mai 2014 veroeffentlicht und am 12. Juni 2015 zuletzt aktualisiert.