Volkswagen Golf GTE.
In diesen Tagen stellt Volkswagen rund um den Zürichsee seinen neuen Golf GTE, der als als elektrifizierter GTI die GT-Familie der Wolfsburger komplettiert. Bisher bestand die lediglich legendären Benziner und seinem dieselgetriebenen Bruder GTD. Wie ernst es Volkswagen mit neuen Formen der Antriebstechnologie meint, sollte auch die persönliche Anwesenheit des Vorstandsvorsitzenden der Volkswagen AG, Martin Winterkorn, und seines Entwicklungsvorstandes Heinz-Jakob Neußer zeigen.
„Die strategische Absichtserklärung auf dem Genfer Autosalon 2011 war, dass der Volkswagen-Konzern seine Technologieführerschaft auch im Bereich der E-Mobilität behaupten wird“, erinnert Winterkorn und schlägt einen Bogen in die Gegenwart: „Wir können heute sagen: Die Mission ist erfüllt! Neben dem E-Up und dem E-Golf strahlt der Technologieleuchtturm des XL-1 besonders hell. Der GTE beweist nun, wieviel Potential noch in dieser Technologie steckt. Der GTE ist somit auch eine Zugmaschine für den Automobil-Standort Deutschland“.
Lange Jahre galt, die deutsche Automobilindustrie liege auf dem Feld der elektrischen und der Hybrid-Antriebstechnologie weit hinter den Wettbewerbern zurück. Eine McKinsey-Studie vom April 2014 kommt zu dem Schluss, die deutschen Automobilhersteller hätten nicht nur aufgeholt, sondern seien inzwischen führend in der Breite des Angebotes elektrisch getriebener Fahrzeuge. Die Rolle seines Unternehmens sieht Winterkorn so: „Volkswagen hat den Anspruch, auch in diesem Bereich der beste aller Hersteller zu sein. Die entsprechenden Produkte müssen gut für die Umwelt, gut und sicher für den Kunden und drittens müssen sie auch gut für den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens sein.“
Der Konzernvorstand sieht diesen Dreiklang erfüllt. Wird der GTE ausschließlich mit regenerativer Energie, also zum Beispiel mit Strom aus der Phototvoltaik, gefahren, handelt es sich um ein Null-Emissions-Fahrzeug. Ferner erfüllt er mit seiner elektrischen Reichweite von 50 Kilometern die chinesische Definition für ein Plug in-Fahrzeug und erfüllt mit der benzingetriebenen Reichweite von rund 900 Kilometern die Kundenwünsche an eine moderne, zeitgemäße Mobilität. Dabei bietet er Dynamik und sportlichem Fahrspaß auf GTI-Niveau.
Volkswagen sieht in dem GTE einen Beweis für die Praxistauglichkeit des Modularen Querbaukastens (MQB) für die Fertigung. Unabhängig von ihrer Antriebsarten können MQB-Modelle auf demselben Band gebaut werden – „Stoßstange an Stoßstange mit unseren anderen Modellen“, wie Winterkorn herausstellt. Das ermöglicht dem Wolfsburger Werk eine rasche Reaktion auf sich verändernde Kundenwünsche. Darüber hinaus können auf diese Weise Innovationen rascher in die Serie übernommen und die Kosten niedrig gehalten werden. Die Niedersachsen werden mit dem GTE nun die Erfahrungen sammeln, die den kommenden Plug-In-Hybridantrieben im neuen Passat (B8) sowie im Audi Q7 und A8 zugutekommen werden.
Volkswagens Vorstand für Entwicklung Heinz-Jakob Neußer beantwortet die Frage, weshalb der Golf überhaupt elektrisch aufgeladen worden ist: „Wir passen uns selbstverständlich den politischen Rahmenbedingungen an. Das sind neben Verbrauchssteuern, wie zum Beispiel in Brasilien, die CO2-Flottenziele und vor allem die zunehmenden Probleme in den Metropolen. Der GTE erlaubt eine emissionsfreie Mobilität“. Für Neußer ist gerade der GTE „das Beste aus zwei Welten“. (ampnet/av) Foto: Auto-Medienportal.Net/Manfred Zimmermann