Die achte Generation des VW Passat, die im November bei den deutschen Händlern steht, ist das beste Mittelklasse-Modell, das Volkswagen bislang kreiert hat. Und die Entwicklung des 41 Jahre auf dem Markt befindlichen Bestsellers scheint damit noch lange nicht abgeschlossen, da er bereits jetzt über genügend Gene verfügt, die der Oberen Mittelklasse und darüber hinaus zuzuordnen sind. Antriebsmäßig wird das mit dem 176 kW/240 PS starken 2.0 TDI 4MOTION schon mehr als angedeutet.
Denn das Flaggschiff der Passat-Modellreihe ist nicht nur der stärkste jemals von Volkswagen angebotene Vierzylinder-Turbodieseldirekteinspritzer, sondern auch ein antriebstechnisches Highlight. Das außergewöhnlich hohe Drehmoment von 500 Newtonmeter liegt bei dem Bi-Turboaggregat bereits bei 1.750 U/min an. Und trotz des souveränen Leistungspotentials liegt der Normverbrauch bei lediglich 5,3 bzw. 5,4 (Variant) Liter auf 100 Kilometer.
6,1 (6,3) Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h und 240 (238) km/h Höchstgeschwindigkeit sind weitere Technische Details. Wichtiger und beeindruckender ist aber das Fahrgefühl und das Fahrvergnügen, das einem vermittelt wird. Und die Sicherheit – egal, ob nun bei Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn oder bei sehr zügiger Fahrt durch S-Kurven-Kombinationen auf der Landstraße.
„Verantwortlich“ dafür ist der mit einer Haldex-Kupplung der fünften Generation ausgestattete Allradantrieb, der bereits aktiv ist bevor Schlupf auftritt. Das System nutzt dabei eine vom jeweiligen Fahrzustand abhängige Vorsteuerung. Bei geringer Last oder im Schub erfolgt der Vortrieb primär über die Vorderachse. Die Hinterachse wird bei Bedarf allerdings in Sekundenbruchteilen stufenlos zugeschaltet, was über die via elektrohydraulische Ölpumpe betätigte Haldex-Kupplung geschieht. Je nach Bedarf können nahezu 100 Prozent des Antriebmoments an die Hinterachse geleitet werden.
Parallel zu der als Längssperre fungierenden Haldex-Kupplung übernehmen die in das elektronische Stabilisierungsprogramm integrierten elektronischen Differentialsperren (EDS) die Funktion von Quersperren. Sie sorgen dafür, dass die Antriebskraft beim Durchdrehen eines Rades in Sekundenbruchteilen an das Rad auf der jeweils gegenüberliegenden Seite geleitet wird. Diese elektronischen Sperren kommen als sogenanntes Vierrad-EDS sowohl an der Vorder- als auch an der Hinterachse zum Einsatz. Darüber hinaus ist der 4MOTION an der Vorder- und Hinterachse mit der Zusatzfunktion XDS+ ausgestattet, die bei schneller Kurvenfahrt die kurveninneren Räder anbremst und so das Lenkverhalten optimiert.
Mit dieser Systemallianz aus EDS, XDS+ und der über die Haldex-Kupplung stufenlos zugeschalteten Hinterachse wird also ein gehöriges Mehr an Sicherheit, aber auch gleichzeitig an Dynamik geboten. Das ist keine Quadratur des Kreises, sondern das Ergebnis technischen Fortschritts. Der muss natürlich auch bezahlt werden, so dass die Basispreise von 43.625 und 44. 624 Euro (Variant) inclusive des Siebengang-DSG und des erheblich aufwändigeren Triebwerks um knapp 8.000 Euro über dem 2.0 TDI mit 110 kW/150 PS liegen. (dpp-AutoReporter/Hans H. Grassmann)